Die IT-Welt blickt nach China: Auf der CeBit, der weltweit größten Messe für Informationstechnik in Hannover, präsentiert sich die Volksrepublik als führender Standort für Technik und Innovation aus Asien.
Die Internetwirtschaft ist der Antrieb von Chinas Wachstum. Dem Branchenverband Bitkom zufolge ist der Markt für Informationstechnologie im Reich der Mitte mit 351 Milliarden Dollar inzwischen halb so groß wie der in den Vereinigten Staaten. Im Wachstum aber hängt China alle Verfolger ab: Mit 15 Prozent im Jahr ist der Markt im Reich der Mitte fünfmal so dynamisch wie der IT-Sektor der Europäischen Union.
Zwei Billionen Euro Umsatz im E-Commerce
650 Millionen Menschen sind nach offiziellen Angaben in China im Netz unterwegs. Vier Millionen Websites sind in China registriert. Die E-Commerce-Kaufhäuser erzielen einen Jahresumsatz von zwei Billionen Euro. In der Woche kaufen die Chinesen 8,4-mal im Internet ein. Die Bereiche Online-Banking, Mobile Payment und Mobile Shopping wachsen jedes Jahr um 30 Prozent.
Chinas Wachstum entsteht meist aus dem Inneren heraus: Allein im Pekinger Technologiebezirk Zhongguancun entstehen 50 neue Startups – jeden Tag. Dass sich Chinesen lieber auf eigene Portale oder Shops verlassen, statt die meistens amerikanischen Vorbilder zu nutzen, hängt aber nicht allein an der eingeschränkten Internet-Verfügbarkeit im Land. Eigenen Portalen und Dienstleistern gelingt es oft besser, die Bedürfnisse der Chinesen zu verstehen und zu bedienen.
nTLD aus China auf zweitem Platz
Auf dem Domain-Markt zeichnet sich das Phänomen aktuell an den new gTLDs ab: Das chinesische Zeichen für "net" (
TLD: xn--ses554g) steht im Vergleich der Registrierungszahlen auf Platz aller neuen Endungen. Insgesamt stehen die Menschen in China den new gTLDs sehr offen gegenüber. In einer Studie der Domain Name Association gaben rund ein Viertel der Befragten an, das new gTLD Programm zu kennen – in den USA waren es lediglich 16 Prozent. Die Frage, ob sie eine Erweiterung des Domain-Namensraumes befürworten, beantworteten in China sogar 68 Prozent mit "Ja".
Die Hälfte der Befragten sieht in den neuen Domain-Endungen vor allem eine gute Gelegenheit, sich eine eingängige Internet-Adresse zu registrieren. Trotz der neuen Möglichkeiten, sich Domains in chinesischen Schriftzeichen zu registrieren, bevorzugen viele Chinesen noch immer Domains in ASCII-Code.