Mit dem DNS Flag Day 2019 versuchen Anbieter von DNS-Software und -Services das Internet zu einem besseren Ort zu machen. Die Initiative zielt darauf ab, nicht nur die Leistungsfähigkeit von DNS-Operationen geringfügig zu verbessern, sondern auch DNS-Betreibern die Bereitstellung neuer Features, etwa zum Kampf gegen DDoS-Attacken, zu ermöglichen. Als Stichtag hierfür wurde der 1. Februar 2019 angesetzt. Aber was geschieht denn nun am DNS Flag Day genau? Wir sagen es dir: Alle DNS-Server, die nicht mit dem (seit mehreren Jahren bestehenden) DNS-Standard kompatibel sind, werden von den Unterstützern des DNS Flag Day in Zukunft nicht mehr berücksichtigt. Denn diese halten das DNS davon ab, schneller und effizienter zu arbeiten.
DNS Flag Day: EDNS-Kompatibilität wird zur Voraussetzung
Mit besagtem DNS-Standard ist das DNS-Erweiterungssystem Extension Mechanism for DNS, kurz EDNS, gemeint. EDNS schaffte bereits 1999 den Weg ins Internet und gewährleistet seitdem das Hinzufügen neuer Features – das klassische DNS-Protokoll ist dazu nämlich nicht in der Lage. Gleichzeitig ist EDNS aber auch zum Beispiel zur Umsetzung der Domain Name System Security Extensions (DNSSEC) wichtig.
Das Problem: Bis heute ist die Zahl der DNS-Server, die EDNS-Anfragen nicht oder nicht korrekt verarbeiten können, groß. In der Vergangenheit wurde durch verschiedene Workarounds allerdings sichergestellt, dass auch mit fehlerhaften DNS-Servern noch eine Kommunikation stattfinden kann. Damit ist jetzt Schluss: Zum 1. Februar 2019 werden diese Workarounds von den DNS-Flag-Day-Beteiligten endgültig abgeschaltet. So soll eine kontinuierliche Weiterentwicklung des DNS-Standards gewährleistet werden können. Domains, die auf einem fehlerhaften DNS-Server gehostet werden, performen infolgedessen schlechter oder sind unter Umständen überhaupt nicht mehr erreichbar.
Betrifft der DNS Flag Day auch meine Webseite?
Ob eine Webseite zu den “Opfern” des DNS Flag Day zählt und damit eine Aktualisierung von Soft- bzw. Firmware unausweichlich wird, lässt sich ganz einfach auf dem offiziellen Auftritt des DNS Flag Day überprüfen. Wer stattdessen einen detaillierteren technischen Report ausgespielt bekommen will, kann alternativ auf das Tool ednscomp der DNS-Flag-Day-Initiatoren zurückgreifen.
Wenn am 1. Februar 2019 zahlreiche Anbieter von DNS-Software und -Services ihre Workarounds für EDNS-inkompatible DNS-Server abschalten, besteht für den ein oder anderen Webseitenbetreiber Handlungsbedarf. Dennoch: Die Zahl der Webseiten, deren Performance und Erreichbarkeit vom DNS Flag Day betroffen sind, dürfte schätzungsweise eher gering ausfallen.