Die Veranstalter des DomainFests eröffnet das Jahr 2013 mit einem Werbe-Coup: Das amerikanische Fernseh-Sternchen Kim Kardashian hält eine Keynote auf der Konferenz. Außerdem heißt die Veranstaltung fortan "Webfest". In einigen Domain-Blogs wird die Verpflichtung zum Teil mit einem Lächeln aufgenommen. Beim Webfest spricht Kardashian dann über ihr Schuh-Geschäft und den Einfluss von Social-Media-Marketing – nur über das Domain-Geschäft verliert sie kein Wort.
Das vorherrschende Thema im Domain-Jahr 2013 ist natürlich die Einführung der new gTLDs. Anfang April passieren die ersten 27 neuen Endungen die Erstprüfung der ICANN. Gut eine Woche zuvor nimmt das Trademark Clearinghouse (TMCH), die zentrale Datenbank für Markeninhaber unter den new gTLDs, ihren Betrieb auf.
Dämpfer für die Euphorie
Kurz darauf verpasst der Regierungsbeirat (GAC) der Euphorie aber einen Dämpfer: Im Anschluss an das ICANN-Meeting in Peking veröffentlicht das GAC ein Schreiben, in dem es verschiedene neue Prüfverfahren für zahlreiche TLDs fordert. ICANN folgt der Empfehlung – und stellte damit ihren eigenen Zeitplan für die Einführung der neuen Domain-Endungen komplett auf den Kopf.
Der nächste Rückschlag für das Programm wird im Mai öffentlich: ICANN gibt eine Studie in Auftrag, die prüfen soll, ob die neuen Endungen mit bestehenden TLDs aus internen Firmennetzwerken kollidieren könnten. Nachdem die Ergebnisse der Untersuchung bekannt sind, landen im November zahlreiche Domains unter verschiedenen TLDs bis auf Weiteres auf einer Block-Liste.
Die europäischen Registrare zeigen sich von diesen Rückschlägen aber insgesamt eher unbeeindruckt. In einer groß angelegten Branchen-Umfrage, die der Verband der deutschen Internetwirtschaft (eco) Ende Juni vorstellt, räumte mehr als ein Drittel der Befragten den neuen Domain-Endungen gute Erfolgschancen ein.
Auf dem ICANN-Meeting in Durban unterzeichnet ICANN-Chef Fadi Chehadé schließlich die Betreiberverträge für die ersten new gTLDs: Ende Oktober werden vier internationalisierte Endungen, darunter zum Beispiel das arabische Wort für "Web", in die Rootzone eingetragen. Am 30. August endet dann auch für die letzten new gTLDs die Initial Evaluation. In einer Pressemitteilung lobt ICANN den Abschluss der Erstprüfungen als "Meilenstein".
Eine neue deutsche Top-Level-Domain
Ende Oktober ist es dann auch für die ersten deutschsprachigen Städte-Endungen soweit: Auf der Fachkonferenz newdomains in München unterzeichnet Fadi Chehadé die Betreiber-Verträge für .berlin und .wien. Als erste deutschsprachige new gTLD wird Mitte Dezember .ruhr in die Rootzone eingetragen. Nach 27 Jahren hat Deutschland damit im Jahr 2013 eine zweite Top-Level-Domain.
Was ist sonst noch im Jahr 2013 passiert? Alle wichtigen Ereignisse des vergangenen Jahres haben wir in einer Infografik zusammengefasst: