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Domain History: Augen auf bei der Domain-Wahl

Der Weg zur idealen Domain führt nicht zwingend über eine Neuregistrierung. Oft existiert die Wunsch-Domain auch bereits und steht – was für ein Glück – gerade zum Verkauf. Bevor du zuschlägst, solltest du aber immer einen Blick auf die Vorgeschichte der Domain werfen.


Wer kennt es nicht? Manchmal verfolgt einen die Vergangenheit bis zum heutigen Zeitpunkt. Altlasten sind – ja, der Name sagt es schon – lästig. Auch im Domain-Bereich gibt es dieses Phänomen – jedoch mit dem Unterschied, dass es sich nicht um die eigenen Altlasten handelt, sondern um die des bzw. der ehemaligen Domain-Inhaber.

Folgendes Szenario: Du sicherst dir eine günstige Domain, die zuvor bereits ein anderer genutzt hat, richtest unter der vermeintlichen Traum-Domain eine tadellose Online-Präsenz ein und nimmst diese schließlich live – so weit, so gut. Doch die Tage und Wochen vergehen und die Webseite will trotz zahlreicher SEO-Maßnahmen einfach keinen guten Traffic generieren. Das kann unter Umständen daran liegen, dass die Vorgeschichte deiner Domain, die sogenannte Domain History, kein sonderlich positives Bild bei Google hinterlassen hat.

Google meidet Webseiten mit negativer Domain History

Dass das Google-Ranking einen nicht unmaßgeblichen Anteil am Erfolg einer Webseite hat, ist nicht neu. Eine professionelle SEO-Strategie ist für alle, die ihr Unternehmen online vorantreiben wollen, längst Pflicht. Beim Kauf einer bereits genutzten Domain solltest du daher unbedingt überprüfen, wie Google die Webseite in der Vergangenheit bewertet hat. Wie du hierfür vorgehen kannst, erklären wir dir weiter unten. Erst einmal möchten wir uns jedoch der Frage annehmen, wann Google Domains überhaupt als negativ betrachtet.

So viel ist sicher: Gründe, warum Googles Suchalgorithmus eine Webseite nicht gut ranken lässt, gibt es genug. In den vergangenen Jahren haben besonders drei Google-Updates im SEO-Bereich für Aufsehen – oder sollen wir lieber Stirnrunzeln sagen? – gesorgt: Panda, Penguin und Hummingbird. Während mit dem Panda-Update die Qualität einer Webseite, zum Beispiel hinsichtlich Content oder Usability, ein wichtiges Ranking-Kriterium wurde, hatte das Penguin-Update zur Folge, dass Webseiten, die Spam verbreiten und/oder die Google Webmaster Guidelines missachten, heute mit schlechteren Positionen bestraft werden. Das Hummingbird-Update nahm sich im Gegensatz dazu dem kompletten Suchalgorithmus an: Seit 2013 sucht Google nicht mehr nur einzeln nach den Begriffen in einer Anfrage, sondern interpretiert diese ganzheitlich, und versucht so den Nutzer besser zu verstehen.

Bevor du dich also für eine “gebrauchte” Domain entscheidest, solltest du immer prüfen, in welchem Umfang sich der vorherige Besitzer um sie SEO-technisch gekümmert hat. Hierzu gehört selbstverständlich auch die Überprüfung, welche Inhalte zuvor unter der vermeintlichen Wunsch-Domain angeboten wurden. Denn du willst doch sicher nicht eine Domain verwenden, die schon einmal Malware gehostet hat oder die mit nicht seriösen Inhalten befüllt wurde? Ebenfalls empfehlenswert ist der Blick auf das Backlink-Profil. Verfügt die Domain über zu viele toxische Backlinks, ist es ratsam, sich für eine andere Alternative zu entscheiden.

Gegen den Kauf einer Auction Domain oder einer Expired Domain, die in der Vergangenheit bei Google einen guten Ruf hatte, spricht natürlich nichts – sie kann aus SEO-Gesichtspunkten sogar einige Chancen bieten.

Domain History überprüfen leicht gemacht

Keine Sorge: Bei der Analyse einer Domain History bist du nicht auf dich allein gestellt. Das Internet hat in den letzten Jahren einige hilfreiche Tools hervorgebracht, die es dir erleichtern, die Geschichte einer Domain zu checken.

Google

Auch für diesen Zweck erweist sich die größte Suchmaschine der Welt als nützlich. Gebe in die Suchmaske einfach “site:” und die schon einmal verwendete, vermeintliche Wunsch-Domain ein, also zum Beispiel “site:wunschdomain.de” – und schon kannst du sehen, ob die Domain von Google indexiert wurde oder nicht.

Wayback Machine

Wer wissen möchte, wie eine Domain in der Vergangenheit aussah, ist mit der Wayback Machine bestens bedient. Um mehr über eine bestimmte Domain History zu erfahren, musst du lediglich die betreffende Domain in das Suchfeld des Internetarchivs eintippen. Das Besondere dabei: Die Wayback Machine liefert dir in einer Kalenderansicht Ergebnisse zu unterschiedlichen Zeitpunkten.

Quelle:Wayback Machine

Whois

Aufschluss darüber, wann eine Domain registriert wurde, wer als Registrant eingetragen ist und weitere interessante Daten, liefert das Whois-Verzeichnis.

Spamhaus Project

Mit Hilfe der stets aktuell gehaltenen Listen des Spamhaus Project kannst du mit nur wenig Aufwand schnell herausfinden, ob die Domain deiner Wahl sich als Spam-Webseite einen Namen gemacht hat.

Bitdefender TrafficLight

Der Kauf einer Domain, über die schon einmal Malware verbreitet wurde, gilt wenig überraschend als No-Go. Das Online-Tool Bitdefender TrafficLight erlaubt es dir, zu überprüfen, ob eine Domain bereits Erfahrung mit Malware hat.

Kann man eine Domain nicht einfach zurücksetzen?

Nein, so einfach ist es leider nicht. Darauf weist auch John Müller, Webmaster Trends Analyst bei Google, hin. Auf Reddit machte er vor einiger Zeit darauf aufmerksam, dass es keinen Reset-Knopf für Domains gäbe, nicht einmal intern. Die Inhaber einer Domain mit schlechter Vorgeschichte hätten somit drei Möglichkeiten: Mit der Domain leben, sie bestmöglichst bereinigen oder auf eine Alternative zurückgreifen.

Da ist es deutlich klüger, von vornherein die Domain History zu überprüfen und sich im Bedarfsfall anderweitig zu entscheiden, findest du nicht auch? Dank diverser kostenloser Online-Tools bringst du schnell in Erfahrung, wie es um die Vorgeschichte deiner eigentlichen Wunsch-Domain steht.


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