Lange Warteschlangen an den Kassen, gestresste Kunden und das mühselige Abklappern verschiedener Läden bis schier endlos erscheinende Wunschzettel abgearbeitet sind – man kennt das! Online-Shops bieten dem Käufer durch die 24/7-Verfügbarkeit und die Lieferung nach Hause ein Mehr an Service und ein Weniger an Stress. Der stationäre Handel beschäftigt in den konjunkturstarken Wochen zusätzliches Personal, Web-Händler sollten technische Vorkehrungen treffen, um dem Ansturm in der Weihnachtszeit Stand halten zu können.
Der E-Commerce boomt in der Weihnachtszeit
Der digitale Handel fährt über das Jahr verteilt satte Umsätze ein und die Tendenz ist weiterhin steigend. Im Jahr 2015 erwirtschaftete der Online-Handel einen Umsatz in Höhe von 24,4 Milliarden Euro und konnte so gegenüber dem Vorjahr rund 13 Prozent zulegen. Besonders lukrativ ist naturgemäß die Weihnachtszeit. 2015 hat jeder Zweite seine Weihnachtsgeschenke online bestellt. Bei jüngeren Menschen (Menschen unter 30) waren es sogar 69 Prozent – nur 1/3 suchte für die Weihnachtsbesorgungen den stationären Handel auf. 56 Prozent aller Befragten gaben an, mindestens ein Geschenk online gekauft zu haben; 42 Prozent kauften sogar den Großteil ihrer Präsente im digitalen Handel. Die größten Umsätze wurden im letzten Jahr zwischen dem 13. und 16. Dezember 2015 erzielt. Der absatzstärkste Einzeltag war im letzten Jahr in Deutschland aber der 27.November 2015 – besser bekannt als der Black Friday, der aufgrund zahlreicher zeitlich begrenzterAngebote das Geld der Kunden locker sitzen lässt.
Herbst – oder „die Ruhe vor dem Sturm“
Aufgrund des stetigen Zuwachses im Bereich E-Commerce bedarf es für Online-Shop-Betreiber einer vorherigen Prüfung, ob der bestehende Web-Shop dem zu erwartenden Ansturm in der Weihnachtszeit Stand halten kann. Der Herbst sollte daher dazu genutzt werden, um seinen Online-Shop nochmals auf den Prüfstand zu stellen. Die Zeit zur Überarbeitung drängt tatsächlich: 29 Prozent aller Befragten beginnen mit dem Weihnachtsshopping schließlich bereits im November. Knapp 60 Prozent der Befragten beginnen dreieinhalb Wochen vor Heiligabend mit dem Kauf der Weihnachtsgeschenke. Die Jugend bleibt deutlich entspannter: 43 Prozent der 18- bis 24-jährigen shoppen vornehmlich in der letzten Woche vor Weihnachten. Express-Lieferungen machen’s möglich, dass auch diese Gruppe dem E-Commerce zu einem steigenden Umsatz verhilft. 2015 erfreuten sich übrigens Technikgeschenke wie Drohnen, selbstbalancierte Scooter und Tablets sehr großer Beliebtheit. Dies merkt man auch daran, dass sich Media Markt und Saturn im Ranking der umsatzstärksten Online-Händler des vergangenen Jahres deutlich nach oben schieben konnten (Mediamarkt: von Platz 30 auf Platz 18; Saturn: von Platz 51 auf Platz 33). Angeführt wird der E-Commerce in Deutschland aber nach wie vor mit großem Abstand von den Versandriesen Amazon, Otto und Zalando.
Wie man seinen Online-Shop für das Weihnachtsgeschäft wappnet
Entscheidend für einen funktionierenden Online-Shop ist die Serverstruktur. Diese muss so konzipiert sein, dass sie auch Auslastungsspitzen wie das Weihnachtsgeschäft bewältigen kann ohne abzustürzen. Um dies gewährleisten zu können, sind skalierbare Server-Systeme besonders empfehlenswert. Zudem sollte man auf Last-Monitoring setzen, um hinsichtlich möglicher Hardware-Störungen bereits proaktiv handeln zu können: Dabei wird die Serverauslastung kontinuierlich überprüft und es kann frühzeitig auf Auslastungs-Hochs wie das Weihnachtsgeschäft reagiert werden; Folgeschäden, die aus einer Serverüberlastung resultieren können, werden so vermieden. Für eine positive User-Experience im E-Commerce ist es des Weiteren signifikant, dass die Webseite bzw. der Online-Shop schnell und störungsfrei lädt. Dies lässt sich durch ein Content Delivery Network (CDN) bewerkstelligen, das große Datenmengen schnell und lastoptimiert dezentral auslagert.
Sicherheit im Online-Shop durch SSL-Zertifikate
Ebenso entscheidend wie das störungsfreie Laden eines Online-Shops ist die Sicherheit im Umgang mit den Daten, die bei einem Kaufabschluss im Netz transferiert werden. Hierfür empfiehlt es sich seine Webseite mit einem geeigneten SSL-Zertifikat auszustatten: Das hybride Verschlüsselungsprotokoll sichert dabei die Übertragung zwischen der Webseite auf dem Webserver und dem Besucher dieser Webseite. Sensible Daten wie Bankverbindungen, Kreditkartennummern oder die eigene Adresse und Telefonnummer werden so vor Phishing, Hacker-Angriffen und unrechtmäßiger Datenspeicherung geschützt, indem Informationen aller Art stets verschlüsselt übertragen werden. Zudem profitieren Online-Händler von einem besseren Ranking in der Google-Trefferliste, wenn sie ein SSL-Zertifikat vorweisen können. Bereits im August 2014 hatte Google angekündigt SSL-Verschlüsselungen künftig zu berücksichtigen. Ab Januar 2017 wird der Chrome-Browser sogar einen Warnhinweis herausgeben, wenn vertrauliche Daten wie Passwörter oder Bankverbindungen auf einer unverschlüsselten Seite eingegeben werden sollen.
nTLDs: Marketingstrategie und Entlastung zugleich
Seit 2013 werden schrittweise neue TLDs auf den Markt gebracht. Dies bietet Online-Händlern vielfältige Marketing-Möglichkeiten. Ein Vorzug, der klar auf der Hand liegt, ist natürlich die Verfügbarkeit kurzer und einschlägiger Domains. Diese bleiben leichter im Gedächtnis und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Online-Shop ein weiteres Mal von einem Kunden aufgerufen wird, eklatant. Zudem eignen sich Domains mit exotischen TLDs hervorragend für ganze Marketingkampagnen während des Aktionszeitraums oder auch darüber hinaus - man denke hier beispielsweise an .shopping, .shop, .christmas, .blackfriday, .joy oder .gifts. Des Weiteren profitiert der bestehende Online-Auftritt von der Entlastung durch die zeitweise Auslagerung des Online-Shops auf eine Landingpage.
Evaluation ist das A und O
Frei nach dem Motto „nach dem Weihnachtsgeschäft ist vor dem Weihnachtsgeschäft“ sollte, sobald es die Zeit zulässt, evaluiert werden wie erfolgreich die angewandte Strategie war, um aus möglichen Fehlern die richtigen Konsequenzen ziehen zu können. Deshalb ist es empfehlenswert zu analysieren, wann welche Art der Störung auftrat und welche Lösung Abhilfe schaffen kann. Diese Zeit zu investieren lohnt sich auf jeden Fall, schließlich können nur dann große Umsätze mit einem Online-Shop erwirtschaftet werden, wenn dieser störungsfrei und sicher läuft!