Im letzten Jahr nutzten
83% der Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland das Internet für die Versendung von über 625 Milliarden E-Mails; das sind rund 80 Milliarden Mails mehr als 2015. Dies ergab eine
Hochrechnung von Web.de und GMX. Für dieses Jahr prognostizieren die E-Mail-Provider sogar ein noch größeres Wachstum. Rund 17 Prozent mehr und damit in Summe ca. 732,2 Milliarden E-Mails sollen in diesem Kalenderjahr versendet werden.
Jugendliche bevorzugen Messenger-Dienste
Die steigende Zahl versendeter E-Mails ist umso verwunderlicher, wenn man die Konkurrenzsituation betrachtet:
Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Skype ermöglichen eine kostenlose, schnelle und unkomplizierte Kommunikation per App mit vielen zusätzlichen Features. Alleine 37 Millionen User chatten über WhatsApp, je 9 Millionen nutzen Skype und den Facebook Messenger, 5 Millionen tauschen sich über Apples iMessage aus und 3 Millionen verwenden Googles Hangouts. Der informelle Charakter der Messenger-Dienste spricht gerade das jüngere Publikum an.
Die Unerlässlichkeit von E-Mails
Nichtsdestotrotz ist der Besitz einer gültigen E-Mail-Adresse unerlässlich. Man benötigt sie zur Einrichtung des Smartphones, um Termine zu vereinbaren oder um Online-Bestellungen zu tätigen. Ein nicht unerheblicher Teil der E-Mails im elektronischen Postfach ergibt sich durch die Mitgliedschaft bei diversen Social Media Kanälen: Täglich trudeln Benachrichtigungen, Neuigkeiten oder private Nachrichten ein, Freunde werden vorgeschlagen und es wird über neue Follower informiert.
Die Rolle von E-Mails im E-Commerce
E-Mails kommen besonders
im Bestellprozess bei Online-Shops zum Einsatz:
9 von 10 Personen nutzen E-Mails anschaffungsbezogen im Lauf der Customer Journey. 66,4% kommunizieren per Mail mit dem jeweiligen Händler, um Produktfragen zu klären. Ist der Kauf abgeschlossen, erhält der Käufer zunächst eine Kaufbestätigung per Mail. Der prozentuale Anteil derjenigen, die ihre Bestellzusammenfassung aufrufen, beläuft sich dabei auf 84,1%. Im Anschluss kommen E-Mails besonders als Monitoring Tool zum Einsatz: 73,6% nutzen die per E-Mail übersendete Trackingnummer, um den Auslieferungsprozess zu verfolgen und das genaue Zustelldatum in Erfahrung zu bringen.
Multi-Device-Nutzer und genderabhängiges Nutzerverhalten
Multi-Device-Nutzer, und damit Personen, die mehrmals täglich mindestens zwei Screens nutzen, weisen eine erhöhte anschaffungsbezogene E-Mail-Nutzung in allen Phasen der Customer Journey auf. Das E-Mail Konto kommt dabei verstärkt für die Registrierung in einem Online-Shop, das Abonnement des Newsletters und die Kommunikation mit den Händlern zum Einsatz. Frauen tragen sich dabei häufiger für einen Newsletter ein und hinterlegen auch öfter ihre Daten für ein Kundenkonto als Männer. Diese hingegen nutzen ihren E-Mail Account vornehmlich dazu, um mit Verkäufern in Kontakt zu treten. Hinsichtlich der Devices kommen im Bereich des Online-Shoppings
Smartphones am häufigsten zum Einsatz, insbesondere während der Informations- und Eingrenzungsphase. Kaufabschlüsse werden aber nach wie vor überwiegend auf dem Desktop getätigt.
Steigender E-Mail-Verkehr verlangt nach höheren Sicherheitsvorkehrungen
Durch die kontinuierlich steigende Zahl versendeter E-Mails, erhöhen sich auch die Sicherheitsrisiken in diesem Bereich; zumal gerade E-Mail-Korrespondenzen vielfach für den Transfer vertraulicher Informationen genutzt werden. Nahezu alle E-Mail-Clients unterstützen Protokolle zur Verschlüsselung von E-Mails. Die
Einrichtung und Verwendung von S/MIME gestaltet sich daher sehr einfach. Dabei ist jedoch zu beachten, dass nur dann eine Verschlüsselung der E-Mail-Korrespondenz stattfinden kann, wenn der Empfänger ebenfalls ein Zertifikat im Einsatz hat. Zudem muss nach jeder Verlängerung des Zertifikats eine Neuinstallation sowie ein erneuter Schlüsselaustausch mit den E-Mail-Kontakten erfolgen. Durch die Verwendung einer E-Mail-Verschlüsselung (S/MIME) werden private und geschäftliche Nachrichten vor Mitlesern, Man-in-the-Middle-Angriffen und Hackern geschützt.