Jeden Tag werden 100.800 neue Domains registriert. Vor allem unter etablierten TLDs wie .com sind einprägsame Internet-Adressen immer seltener verfügbar – und bis die neuen gTLDs auf den Markt kommen, vergehen noch einige Monate. Für viele Unternehmen werden deswegen ccTLDs interessant, die auf den ersten Blick nicht mit ihren Herkunftsländern in Verbindung gebracht werden. Prominente Beispiele sind etwa .me (Montenegro) oder .co (Kolumbien).
Google führt inzwischen eine Liste dieser generischen Top-Level-Domains mit Ländercodes (Google selbst nennt sie gccTLDs). Die Idee, eine länderspezifische Domainendung für das eigene Angebot "abzuwandeln", wird vor allem unter Startup-Unternehmen immer beliebter. Aber nicht jede ccTLD eignet sich als gTLD.
In einem Beitrag für den offiziellen YouTube-Kanal der Google-Webmaster nennt Matt Cutts, Head of Webspam bei Google, als Beispiel die TLD .io. Die TLD für das Britische Territorium im Indischen Ozean bezieht sich auf ein Gebiet, in dem praktisch keine Menschen leben – und in dem es also auch kaum relevante Webseiten für die Region gibt. Webentwickler verstehen .io dagegen gerne als Abkürzung für "Input – Output", dementsprechend beliebt ist die TLD in der Branche.
Prinzipiell können ccTLDs also auch nicht-regional verwendet werden. Cutts weist aber daraufhin, Google gehe zuerst davon aus, dass eine Internetadresse mit einer ccTLD auch Inhalte speziell für dieses Land bereitstellt. Der Suchmaschinenanbieter prüfe aber regelmäßig, wie TLDs in ihren Ursprungsländern verwendet werden. Endungen, die in einer Region genutzt werden, eignen sich daher weniger als gccTLD. Zum Beispiel wird .li aktiv für Liechtenstein verwendet – und lässt sich nur schwer auf andere Regionen wie etwa Long Island übertragen.
Generische Top-Level-Domains mit Länderkennung - diese ccTLDs behandelt Google als gTLDs:
.la | .ws |
.as | .me |
.bz | .ms |
.cc | .nu |
.cd | .sc |
.co | .SR |
.dj | .tv |
.fm | .tk |