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ICANN delegiert .berlin
Die erste Städte-TLD aus Deutschland ist in die Rootzone eingetragen. Die Sunrise-Phase soll voraussichtlich noch im ersten Quartal 2014 beginnen.
Die Hauptstadt geht online: Am 8. Januar hat die Internetverwaltung ICANN die neue Top-Level-Domain .berlin in die Rootzone eingetragen. Die neue Endung muss jetzt noch ein paar technische Tests durchlaufen, dann können die ersten Adressen bestellt werden.
Schon Mitte Dezember ist mit .ruhr die erste regionale Top-Level-Domain aus Deutschland in die Rootzone eingetragen worden. Am 21. Januar beginnt für die TLD aus dem Ruhrgebiet die Sunrise-Phase. Mit .berlin erhält jetzt auch eine deutsche Stadt eine eigene Endung. Wann die ersten Adressen unter .berlin bestellt werden können, lässt die zuständige Registrierungsstelle, die dotBerlin GmbH, derzeit noch offen. Zuletzt hieß es aber, die Sunrise-Phase soll voraussichtlich noch im ersten Quartal 2014 beginnen. Bis dahin können Interessierte noch kostenlos und unverbindlich .berlin-Domains vorregistrieren.
Während der Sunrise-Phase steht die TLD zunächst Markeninhabern offen. In einer festgelegten Zeit ? in der Regel etwa 30 Tage lang ? können ausschließlich Markeninhaber Domains passend zu ihrem Markennamen bestellen. Voraussetzung für die Teilnahme an der Sunrise-Phase ist, dass die Marke im Trademark Clearinghouse eingetragen ist. Akkreditierte TMCH Agents unterstützen Markeninhaber bei dem komplexen Markeneintrag.
.berlin versteht sich als Top-Level-Domain für alle, die einen Bezug zur deutschen Hauptstadt haben. Die dotBerlin GmbH strebt daher nach eigenen Angaben eine Vergabepolitik an, die zum Beispiel auch Berliner, die nicht in Berlin wohnen berücksichtigt. In erster Linie soll die TLD eine digitale Basis für Unternehmen, Startups und Geschäftsmodelle sein und die Nutzung von Webangeboten, Services und Dienstleitungen in Berlin durch leicht merkbare Domains fördern, heißt es auf der Webseite der Registry.
Die Bewerbung von dotBerlin auf eine eigene Top-Level-Domain hat von Beginn an Unterstützung aus Politik und Wirtschaft erfahren. Schon im Jahr 2006, als das Projekt zum ersten Mal der Berliner IHK vorgestellt worden sei, habe es ausschließlich positive Resonanz erfahren, schreibt dotBerlin. "Eine Top-Level-Domain mit dem Namen Berlin wäre international ein Pilotprojekt für das Stadtmarketing und ein starkes Signal, das zur Marke Berlin passt: innovativ und pfiffig", sagt der Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin, Jan Eder, auf der Internetseite von dotBerlin.
Auch der Vorstandsvorsitzende des Verbands der deutschen Internetwirtschaft (eco), Prof. Michael Rotert, sieht die Hauptstadt-TLD in einer starke Position: "Die Impulse, die hierbei von Berlin ausgehen, sorgen für eine Werbung, die kein traditionelles Medium je erreichen kann", wird Rotert auf der dotBerlin-Seite zitiert.