Mehrere Hundert Faktoren soll Google bei der Bewertung einer Internetseite berücksichtigen. Wie viele es genau sind und wie die einzelnen Faktoren gewichtet werden, behält Google für sich. Nur manchmal geben Mitarbeiter von des Konzerns Auskunft über die Mechanismen der Suchmaschine.
Schon im März 2012 hatte sich Matt Cutts, Googles Head of Webspam, auf YouTube dazu geäußert, welche Rolle die neuen Domain-Endungen im Ranking spielen werden. Zu konkreten Aussagen ließ sich Cutts damals noch nicht hinreißen: Google gehe es vor allem darum, den Usern das beste Suchergebnis zu liefern. Es sei unerheblich, ob dieses Ergebnis auf einer Domain unter einer .com, .de oder einer neuen TLD zu finden sei.
Update zielt vor allem auf Content ab
Cutts räumte aber ein, dass es nach dem Start der ersten neuen Endungen eine Übergangsphase geben werde, in der Google herausfinden wolle, welche TLDs für die Nutzer besondere Relevanz erreichen. Und, wie die Suchmaschine herausfinden kann, welche Domains unter diesen TLDs Inhalte bieten, die in den Ergebnislisten Beachtung verdienen.
Eine Einschätzung, wie lange diese Phase dauern könnte, gab Cutts nicht. Das letzte aufsehenerregende Panda 4.0 Update zielte vor allem auf den Content der Seiten ab und sollte die Filter, die schlechte Inhalte aussortieren, verbessern. Kurz zuvor hatte Google-Mitarbeiter John Mueller noch in einem Produktforum ein paar Zeilen zu den neuen Domain-Endungen in der Suchmaschine veröffentlicht. Ursprünglich galt die dort gestellte Frage generischen ccTLDs wie .me oder .tv. Mueller nutze die Gelegenheit aber, um auch auf die neuen Domain-Endungen zu sprechen zu kommen.
Erste new gTLDs in den Ergebnislisten
Derzeit behandele Google alle new gTLDs wie generische Domain-Endungen – das ist insofern überraschend, da diese Entscheidung zunächst auch GeoTLDs wie .berlin mit einschließt. Langfristig will sich Google aber nicht festlegen. Wenn sich zeige, dass Seiten unter GeoTLDs nur für Inhalte, die diese Region betreffen genutzt werden, werde die Strategie noch einmal überdacht, heißt es in dem Beitrag. Bis dahin könnten Seiten über die Geotargeting-Funktion manuell einer Region zugeordnet werden.
Dass Google die neuen TLDs völlig ignorieren wird, gilt als unwahrscheinlich. Vor allem als Exact Match Domains steckt in den neuen Endungen hohes Potenzial. Immerhin sind hier schon erste new gTLDs in den Rankings zu finden: Unter der Suche "vintage electric bike" und "Pescetarian Cooking" werden Seiten mit den neuen Domain-Endungen .bike und .cooking in den vordersten Plätzen der Ergebnislisten angezeigt. Wer nach "schönes berlin" sucht, findet www.schoenes.berlin – ein unkommerzielles Blog über das Leben in der Hauptstadt.