Wer kennt es nicht: Das Klischee vom blassen Computernerd, der immer in seiner dunklen Kammer sitzt und dort zockt, programmiert, hackt usw. Diese Vorstellung ist jedoch häufig weit von dem entfernt, was heute auf dem IT-Arbeitsmarkt gesucht wird und gefunden werden kann. Studenten aus dem Informatikbereich sind derzeit gefragt wie nie. Doch wie sieht die aktuelle Situation konkret aus? Worauf sollten Jobsuchende in dieser Branche achten und welche Berufsfelder sind besonders beliebt?
IT ist nicht gleich IT
Natürlich gibt es auch in der IT-Branche viele unterschiedliche Berufsfelder. Und wie in anderen Bereichen auch, gibt es Jobs die stärker und solche, die weniger gefragt sind. In einer kürzlich veröffentlichten Erhebung der zehn aussichtsreichsten Berufe der Zukunft sind die ITler ganz weit oben angesiedelt. Auf den Plätzen 3, 4 und 5 finden sich hier Berufe wie Data Scientist, Software-Entwickler und IT-Security. Der Schutz der digitalen Daten ist heute wichtiger denn je – Unternehmen müssen vor Cyberangriffen geschützt und mögliche Sicherheitslücken aufgedeckt werden. Auch das Programmieren wird in Zeiten der Digitalisierung immer wichtiger – jedes Unternehmen braucht kluge Köpfe, die sich mit der IT auskennen und sie im besten Fall weiterentwickeln können. Im Zuge der steigenden Datenmengen nimmt die Auswertung, Analyse und Weiterverarbeitung einen immer größeren Stellenwert ein. Hier kommt z. B. der Data Scientist ins Spiel. Vor allem Fachkräfte aus diesen Bereichen haben sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Teilweise so gut, dass die Nachfrage das Angebot weit übersteigt. Wie folgende Grafik zeigt, steigt die Zahl der offenen Stellen für IT-Experten in den letzten Jahren kontinuierlich an.
Quelle: Bitkom
Aller Anfang ist nicht immer schwer
Dass IT-Spezialisten gefragt sind, ist bereits deutlich geworden. Doch warum ist das so? Hauptgrund dafür scheinen das Wachstum der gesamten IT-Branche und ihre guten Zukunftsaussichten zu sein. Mittlerweile ist die ITK-Branche in Deutschland nach dem Maschinenbau der zweitgrößte industrielle Arbeitgeber. Fachkräfte aus diesem Bereich sind jedoch nicht nur direkt in Unternehmen gefragt, die Informationstechnologie her- oder bereitstellen, sondern zunehmend auch in allen anderen. Denn mittlerweile nutzt so gut wie jede Firma Informationstechnologien und braucht für deren Betrieb, Instandhaltung und Weiterentwicklung Spezialisten.
Was sollte ein Jobsuchender für Fähigkeiten mitbringen, was erwarten die Arbeitgeber? Spätestens hier wird deutlich, dass das Klischee des ungeselligen Nerds nicht mehr zutreffend ist. Von Informatikern wird mittlerweile weit mehr gefordert, als nur ein Computerass zu sein. Natürlich bilden fundierte Fachkenntnisse die Grundvoraussetzung für eine Einstellung, wichtig sind mittlerweile aber auch solide Sprachkenntnisse, vor allem in Englisch, sowie die so genannten Soft Skills. Diese sind gefordert, weil die ITler natürlich auch Kontakt zu Kollegen und zu Kunden haben. Vor allem in internationalen Unternehmen ist außerdem interkulturelle Kompetenz gefragt. Hier sind Innovationskraft und Kreativität häufig gewünschte Eigenschaften.
IT als Männerdomäne?
Die IT-Branche gilt generell eher als Männerdomäne. Doch ist diese Tendenz heute noch gültig? Die Frage ist klar mit Ja zu beantworten – Frauen sind in diesem Bereich leider immer noch eher die Ausnahme als die Regel. Obwohl in den letzten Jahren ein Anstieg zu verzeichnen ist, liegt der Anteil der Frauen in der IT-Branche bei nur 28%. Betrachtet man konkret die IT-Fachkräfte sind es sogar nur noch 17%. Wir bei InterNetX freuen uns über einen Frauenanteil von immerhin 31%.
Wie kann hier Abhilfe geschaffen werden? Die Firmen müssen attraktivere Konditionen für Frauen schaffen. Dies umfasst zum Beispiel Unterstützung bei der Kinderbetreuung und vor allem Chancengleichheit beim Gehalt. Wie die Grafik deutlich macht, verdienen Frauen im Bereich Information und Kommunikation immer noch deutlich weniger als Männer.
Quelle: Statista
Blick in die Zukunft
Der Bereich der Informationstechnologie hat eine große Zukunft vor sich. Eine Folge ist, wie beschrieben, dass der Arbeitsmarkt in diesem Bereich immer interessanter wird. Dies belegen auch aktuelle Meldungen, nach denen in den letzten Jahren zehntausende neue Stellen allein in Deutschland in der Bitkom-Branche geschaffen wurden. Trotz dieser hohen Zahlen bleiben gleichzeitig viele Stellen unbesetzt, einfach weil die Fachkräfte fehlen. Dem muss unbedingt durch eine angepasste Ausbildung entgegengewirkt werden, in der besonders auch die Rolle der Frauen gestärkt wird. Vor allem die Bundesregierung ist hier in der Verantwortung, aber auch die einzelnen Länder sollten ihre Schulausbildungen reformieren und an die neuen digitalen Entwicklungen anpassen.
In Zukunft werden in der IT-Branche jedoch nicht nur Fachkräfte aus dem unmittelbaren Markt gesucht, auch auf den ersten Blick fremde Disziplinen werden eine immer größere Rolle spielen. Dies betrifft vor allem Geistes- und Sozialwissenschaftler, die zwar meist keine fundierten Fachkenntnisse im IT-Bereich haben, im Kontext der immer populärer werdenden KI-Systeme aber durchaus etwas zur Entwicklung beitragen können. Mit der Entwicklung selbstfahrender Autos oder dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Gesundheitsbereich treten unter anderem viele ethische Fragen auf, die es zu klären gilt. Hier können Geistes- und Sozialwissenschaftler eine große Unterstützung für die ITler sein.
Positive Gesamtentwicklung
Generell ist in der IT-Branche ein Aufwärtstrend zu verzeichnen. Nahezu alle Berufe in dem Bereich sind derzeit sehr gefragt und nicht nur das – auch für andere Disziplinen, wie zum Beispiel die Geisteswissenschaften gibt es Arbeitsmöglichkeiten in der Branche. Trotzdem sollte aufgrund des Fachkräfte- und Frauenmangels in Zukunft dringend was im Bereich Ausbildung gemacht werden. Wir sind gespannt, wie die Entwicklung weitergeht.
Übrigens: Auch wir bei InterNetX sind immer wieder auf der Suche nach talentierten und motivierten Köpfen. Genauere Informationen findest du auf unserer Karriere-Seite.