Mehr Sicherheit im Internet – auch in der Werbung. Diese Forderung formuliert Brendan Riordan-Butterworth, Director of Technical Standards beim Interactive Advertising Bureau (IAB), in einem
aktuellen Blog-Beitrag. Werbebanner sollen künftig mit SSL verschlüsselt werden, um die Sicherheit der Nutzer – und Kunden – zu gewährleisten.
Von der New York Times bis
Google sei der Ruf nach SSL-Verschlüsselung laut geworden, jetzt sei es für die Werbe-Industrie an der Zeit, zu antworten, schreibt Riordan-Butterworth. Immerhin: In einer eigenen Umfrage habe das IAB ermittelt, dass 80 Prozent der Werbesysteme ihrer Mitglieder HTTPS unterstützten. Das sei zumindest ein guter Start, werde aber nicht den komplexen Wegen gerecht, die Online-Werbung zurücklegt. Um wirklich durchgängige Sicherheit zu gewähren, müsse jedes Glied in der Auslieferkette HTTPS unterstützen.
Argument für Vetrauen und Glaubwürdigkeit

Werbebanner werden in der Regel über einen AdServer auf einer Seite eingebunden. Sobald also eine Website mit SSL arbeitet, muss sichergestellt sein, dass ihr primärer AdServer ebenfalls die Verschlüsselung unterstützt. Werbefinanzierte Webseiten arbeiten aber oft mit Angeboten von verschiedenen Partnern – und die Werbepartner beziehen die Banner von Servern weiterer Agenturen.
Hinzu kommen weitere Skripte zur Kontrolle der Klickzahlen oder neue Technologien wie Real Time Advertising, bei dem Werbeplätze praktisch in Echtzeit während eines Seitenaufrufs vergeben werden. Daraus ergibt sich eine lange Folge von Abhängigkeiten, in denen jeder Schritt richtig konfiguriert sein muss. Andernfalls wird dem Nutzer eine Fehlermeldung angezeigt.
86 Prozent des Werbemarkts abgedeckt
Brendan Riordan-Butterworth ermutigt die Branche dennoch, sich der Herausforderung zu stellen. Verschlüsselung auf jedem öffentlichen Server einzurichten, sei ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit und Privatsphäre der Öffentlichkeit zu schützen. Eine der Kernfunktionen von HTTPS sei es, die Identität einer Quelle zu verifizieren, die über den Browser angesteuert wird. Damit sei SSL-Verschlüsselung ein wichtiges Mittel im Kampf gegen Malware und Internet-Kriminalität – und ein starkes Argument für die Branche um für Vertrauen und Glaubwürdigkeit zu werben.
Das IAB arbeitet nach eigenen Angaben mit mehr als 650 führenden Medienunternehmen zusammen – und deckt damit 86 Prozent des Online-Werbe-Markts in den USA ab. Gemeinsam mit ihren Mitgliedern will die IAB mit kritischen Feldstudien neue Methoden und Standards für digitale Werbung entwickeln.