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Weshalb sich eine defensive Domain-Registrierung lohnen kann

Im Kampf gegen Cybersquatter ist Unternehmen heute jedes Mittel recht. Eine besonders beliebte Strategie: Die defensive Domain-Registrierung.


Checkliste und Schild zur Darstellung der defensiven Domain-Registrierung

Bei der defensiven Domain-Registrierung geht es darum, nicht nur die eigentliche Wunsch-Domain zu registrieren, sondern auch weitere Alternativen. Mit dieser Vorgehensweise wollen sich Unternehmen im Speziellen vor der Gefahr durch Cybersquatting schützen. Das Ziel von Cybersquattern ist es nämlich, Unternehmen Domains wegzuschnappen, um ihnen diese später für hohe Beträge zu verkaufen.

Wie Domain Name Wire berichtet, hat das Telekommunikationsunternehmen T-Mobile für seinen neuen TV-Dienst TVision Home vorsorglich mehr als 200 Domains zur Haupt-Domain “tvision.com” registriert – ein Beispiel erster Klasse für die defensive Domain-Registrierung, wie wir finden.

Besser geschützt dank defensiver Domain-Registrierung

Dass sich T-Mobile mit der vielfachen Domain-Registrierung gleich in mehrfacher Hinsicht absichern will, verdeutlicht ein Blick auf die registrierten Alternativen:

Vertipper-Domains

Beim Eintippen einer Domain kann sich schnell einmal ein Fehler einschleichen, zum Beispiel ein Buchstabendreher. Unter Umständen landet der Benutzer dann auf einer anderen Webseite. Sogenannte Typosquatter haben es sich zur Aufgabe gemacht, durch die Registrierung solcher Vertipper-Domains unwissende Benutzer auf ihre (oftmals betrügerischen) Webseiten zu leiten. Diesem Risiko ist sich auch T-Mobile bewusst und hat deshalb gleich mehrere Vertipper-Domains, wie “tvsiion.com” oder “tvisoin.com”, registriert.

Werbe-Domains

Domains wie “tvisiondeals.com” oder “tvisionblackfriday.com” sprechen eine deutliche Sprache: Wer auf sie stößt, erwartet eine Promotion-Webseite, auf der es beispielsweise verschiedene Schnäppchen gibt. Hätte T-Mobile diese und weitere Werbe-Domains nicht vorab registriert, könnten andere das ausnutzen und auf den Webseiten Fake-Produkte, fragwürdige Inhalte oder Ähnliches anbieten.

Negativ-Domains

Auch wenn es vielleicht erstmal abwegig klingen mag: Auch Negativ-Domains sollten immer Teil einer defensiven Domain-Registrierung sein. T-Mobile hat sich zum Beispiel vorsorglich “t-visionhomesucks.com”, “tvisionfail.com” und andere Negativ-Domains gesichert. Denn wer will schon, dass jemand unter einer derart negativ anmaßenden Domain schlechte Stimmung verbreitet?

Rechts-Domains

“t-visioncourtcase.com” und “t-visionlawsuit.com” sind nur zwei Beispiele für Domains mit Bezug zu Rechtsangelegenheiten, die T-Mobile bereits registriert hat. Clever, denn auch solche Rechts-Domains könnten unter Umständen dafür genutzt werden, TVision zu diffamieren.

Während einige der von T-Mobile defensiv registrierten Domains auf die Haupt-Domain weiterleiten, führen andere Alternativen wiederum ins Leere. Das ist zum Beispiel bei den Negativ-Domains und den Rechts-Domains der Fall. T-Mobile möchte dadurch wahrscheinlich vor allem potenziell negative Assoziationen zu seinem TV-Dienst vermeiden.

Gründe, die für eine defensive Domain-Registrierung sprechen, gibt es genügend. Die eben genannten Beispiele waren natürlich nur ein kleiner Auszug davon, welche Absicht Unternehmen mit der Registrierung von alternativen Domains verfolgen können.

Defensive Domain-Registrierung bedeutet mehr als .com-Domains

In der Untersuchung von Domain Name Wire wurden lediglich .com-Domains berücksichtigt. Es kann sich aber natürlich auch lohnen, bei einer defensiven Domain-Registrierung andere Domain-Endungen in Betracht zu ziehen – nicht zuletzt new gTLDs.

Aber beschäftigen wir uns zuerst mit den klassischen generischen und länderspezifischen Top-Level-Domains: Jemand, der auf dein Unternehmen aufmerksam geworden ist, aber nicht sicher ist, wie deine Domain genau lautet, könnte statt .com zum Beispiel auch die gTLD .net eintippen. Ein deutscher Nutzer könnte darüber hinaus auf die Idee kommen, dem Domain-Namen die ccTLD .de anzustellen. Hast du solche Alternativen bei deiner defensiven Domain-Registrierung nicht in Erwägung gezogen, kann das Nachteile mit sich bringen und potenzielle Kunden vertreiben.

Im Zusammenhang mit der defensiven Domain-Registrierung hat in der Vergangenheit eine new gTLD prominenten Status erhalten: .sucks. Schon im TVision-Beispiel weiter oben haben wir aufgezeigt, wie wichtig es sein kann, Negativ-Domains defensiv zu registrieren. Seit 2015 gibt es mit .sucks gleich eine ganze new gTLD, die für Unternehmen zur Gefahr werden kann. Bekannte Unternehmen wie Apple, Google oder Nike haben es vorgemacht und sich im Rahmen ihrer defensiven Domain-Registrierung entsprechende .sucks-Domains gesichert.

Welche Folgen eine fehlende defensive Domain-Registrierung haben kann, zeigt Donald Trump

Ja, du hast es richtig gelesen: Auch Donald Trump kann als Beispiel dafür dienen, was passieren kann, wenn man sich im Sinne einer defensiven Domain-Registrierung nicht ausreichend absichert. Während des US-Wahlkampfs 2016 schnappte sich der heutige Präsident der USA nämlich die Domain “jebbush.com” und leitete euch auf seinen offiziellen Online-Auftritt “donaldjtrump.com” weiter. Der Republikaner Jeb Bush war damals ebenfalls im Rennen um die US-Präsidentschaft und verpasste es offensichtlich, die Domain “jebbush.com” – wenigstens defensiv – zu registrieren. Wahlkampf betrieb der Politiker stattdessen über “jeb2016.com”.

Eine defensive Domain-Registrierung ist in Zeiten von Cybersquatting, hohem Konkurrenzdruck und Co. also definitiv eine Überlegung wert. Dabei müssen jedoch nicht gleich Hunderte von Domains (siehe T-Mobile bzw. TVision) registriert werden. Es reicht oftmals auch schon aus, wenn man sich die naheliegendsten Alternativen unter ccTLDs, gTLDs und new gTLDs vorsorglich sichert. Mit unserer Domain-Management-Plattform AutoDNS geht die Domain-Registrierung zum Glück leicht von der Hand.

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