Ein Computerfehler mit weitreichenden Folgen
Das sogenannte Jahr-2038-Problem oder Y2038 ist ein Computerfehler, der ab Januar 2038 Auswirkung auf die Berechnung der Datums- und Zeitangabe haben wird. Es handelt sich um eine einfache Zeitdefinition für das Betriebssystem Unix, das in den frühen 1970er Jahren in den Bell Labs entwickelt und als POSIX-Standard festgelegt wurde. Die Unixzeit berechnet jede Sekunde seit Mitternacht, 1. Januar 1970. Dieses Startdatum wird als "The Epoch" bezeichnet.
Wie sieht das Y2038-Problem konkret aus?
Das Grundproblem ist der interne Zeitrechner, ein einfaches 32-Bit-System mit einem Maximalwert von 2,147,483,647. Dieser Wert entspricht dem 19. Januar 2038, 03:14:08 (GMT), bzw. dem Zeitpunkt von 2,147,483,647 Sekunden nach „The Epoch“. Ist dieser Zeitpunkt erreicht, werden alle von unix-betriebenen Uhren nicht vorwärtslaufen, sondern ein negatives Vorzeichen annehmen und wie ein Countdown rückwärtszählen. Diese Überschreitung des Maximalwertes führt die Zählung der Unixzeit ungewollt in den negativen Bereich. Der neue negative Wert (-2,147,483,647) wird durch die entsprechenden Geräte als 13. Dezember 1901 interpretiert, also einem Zeitpunkt vor der POSIX-Epoche. Informatiker bezeichnen dieses Problem als "Zählerüberlauf".
Vom Mobiltelefon bis zum Flugzeug: Zahlreiche Störungen sind möglich
Mikko Hyppönen, ein renommierter Sicherheitsexperte und Leiter der Forschungsabteilung bei F-Secure, hat anlässlich der Black Hat USA 2017 Konferenz seine Prognosen dazu vorgestellt. Hyppönen stuft die Folgen des Y2038 besonders kritisch ein, da es sich hier um mehr als ein einfaches Kalenderproblem handle:
Nach seiner Aussage wäre es tatsächlich möglich, dass Banken keine Transaktionen mehr durchführen können, Anrufe mit dem Mobiltelefon nicht länger durchführbar seien, und GPS-Navigationssysteme, wie sie in modernen Flugzeugen zur Grundausstattung gehören, nicht dazu in der Lange sein werden, ihre Position weiterzuleiten.